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Der Ausbau des Bahnknotens Basel
In Basel kreuzen sich Hochgeschwindigkeits- und Fernverkehrszüge aus der Schweiz, Frankreich und Deutschland sowie der internationale Güter- und der regionale Schienenverkehr. Der Bahnknoten Basel wird intensiv genutzt, die Ansprüche steigen, die Bedeutung im europäischen Schienenverkehr ist hoch. Um auch künftigen Anforderungen zu genügen, muss der Bahnknoten Basel ausgebaut werden. Die Organisation Bahnknoten Basel plant dafür die Infrastruktur und koordiniert die anstehenden Projekte, um möglichst rasch zum Ziel zu kommen. Hauptziel ist ein koordiniertes und optimiertes Entwicklungsprogramm der Bahninfrastruktur in der Region. Das Programm wird für die Realisierung der Infrastruktur logische und zusammenhängende Etappen vorsehen. Die Angebotsplanung im regionalen Personenverkehr verbleibt bei den dafür eingerichteten Gremien der Planungsregion Nordwestschweiz sowie in Bezug auf die trinationale Abstimmung beim Verein Agglo Basel. Planung und Finanzierung des Bahnknotens Basel erfolgen über das strategische Entwicklungsprogramm Bahninfrastruktur (STEP) des Bundes.
Investitionen in die Infrastruktur des Bahnknotens Basel machen das gesamte schweizerische Bahnnetz leistungsfähiger. Sie wirken sich positiv aus auf den nationalen sowie internationalen Personenfern-, den Regional- und den Güterverkehr.
Gute Gründe für den Ausbau des Bahnknotens Basel
Der Bahnknoten Basel bringt für die Schweiz …
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… braucht von der Schweiz |
Schieneninfrastruktur, um die steigende Mobilitätsnachfrage (Strasse, Schiene, Luftfahrt, Personen und Güter) befriedigen zu können.
Benötigte Kapazitäten für S-Bahn, Fernbahn und Güterbahn. Zeitersparnis im Personenfernverkehr, zum Beispiel auf der Achse Frankfurt – Basel – Mailand. Anbindung des dritten internationalen Flughafens der Schweiz, Basel-Mulhouse-Freiburg, an das Schienennetz. Unterstützung einer nachhaltigen Siedlungsentwicklung entlang der Bahnkorridore in der Agglomeration Basel. |
Der Bund muss die Notwendigkeit und Zweckmässigkeit des Herzstücks Basel als Kernelement des Bahnknotens Basel anerkennen.
In die Botschaft zum Ausbauschritt STEP 2030/35 müssen für das Herzstück Basel die vollen Projektierungskosten bis zur Baureife aufgenommen werden, d.h. mindestens 120 Millionen Franken. Die Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft fordern darüber hinaus, dass der nächste Ausbauschritt die Finanzierung der gesamten Baukosten für das Herzstück enthält. Das Eisenbahngesetz (EBG) ist gleichzeitig mit STEP 2030/2035 so anzupassen, dass eine allfällige Vorfinanzierung von Arbeiten für den Bahnknoten Basel durch die Kantone vom Bund rückerstattet werden können. Es darf keinen Unterbruch in der Planung, Projektierung oder beim Bau des Projekts geben. Der Bund muss seine Angebotskonzepte für den Fern- und Güterverkehr unter Berücksichtigung des Bahnknotens Basel, insbesondere des Herzstücks, rasch aktualisieren. |
Bahnknoten Basel Projektportfolio
1 Zulaufstrecke Laufental
- Doppelspurausbau Duggingen – Grellingen - Wendegleis Aesch - Haltestelle Dornach Apfelsee 2 Ausbau und Umgestaltung Bahnhof Basel SBB - Anbindung Laufental ab Dreispitz - Anpassung Gleisfeld Ost und West - Anpassung Perrons - Haltestellen auf Stammstrecken (Solitude, Morgartenring) 3 Zulaufstrecke Elsass » - Neubaustrecke Saint-Louis – EuroAirport – Bartenheim (1. Etappe) - Anpassungen Bahnhof Saint-Louis (1. Etappe) - Streckenausbau Bahnhof St. Johann – Saint-Louis (2. Etappe) - Anpassungen Anschluss EAP und Bahnhof EAP (2. Etappe) 4 Zulaufstrecke Fricktal - 3. Gleis Pratteln – Rheinfelden 5 Zulaufstrecke Ergolztal » |
6 Herzstück Basel »
(Bahnhof Basel SBB – Badischer Bahnhof – Bahnhof St. Johann) - Neubaustrecke Bahnhof Basel SBB – Badischer Bahnhof - Haltestellen Basel Mitte und Klybeck - Neubaustrecke Basel Mitte – Bahnhof St. Johann 7 Anpassungen bahnnaher und kantonaler Infrastrukturen » - Zweite Perronquerung Basel SBB » - Umfeld Bahnhof Basel SBB - Umfeld Badischer Bahnhof - Umfeld Bahnhof St. Johann 8 Zulaufstrecke Wiesental - Bahnhofeinfahrten - Teilweiser Doppelspurausbau - Anpassung Haltestellen 9 Zulaufstrecke Hochrhein - Elektrifizierung - Anpassung Haltestellen » Weiterführende Informationen zu den jeweiligen Projekten des Bahnknotens Basel |
Gegenwärtige Situation
Das Bahnnetz in der Region Basel entstammt dem 19. Jahrhundert. Inzwischen haben sich nicht nur die Mobilitätsbedürfnisse massiv verändert, die Region ist über die Grenzen hinaus zu einer wirtschaftlichen Einheit mit über einer Million Einwohner zusammengewachsen. Damit wird ein leistungsfähiges, grenzüberschreitendes S-Bahn-Netz notwendig.
Ziele
Reisende sollen von allen sieben S-Bahn-Ästen die Bahnhöfe in Basel sowie Haltestellen über das Zentrum hinaus ohne Umsteigen erreichen können. Stadträume mit hohen Nutzungspotenzialen sollen einfacher erreicht werden, womit die raumplanerisch erwünschte Verdichtung gefördert wird. Mit dem Herzstück Basel und den zu Durchgangsbahnhöfen umgebauten heutigen Sackbahnhöfen wird das Bahnsystem insgesamt leistungsfähiger.
Weitere Informationen zur trinationalen S-Bahn Basel finden Sie hier.
Weitere Informationen zur trinationalen S-Bahn Basel finden Sie hier.
Nutzen
Ein gut ausgebautes, grenzüberschreitendes Verkehrsnetz ist die Grundlage für eine gesunde wirtschaftliche Entwicklung. Es vergrössert die Arbeitsmarktregion und den Einzugsbereich für Industrie, Dienstleistungen und Handel, was die Produktivität steigert. Mit dem Ausbau des Bahnknotens Basel werden neue Kapazitäten geschaffen, auch zugunsten des Personenfern- und des Güterverkehrs; davon profitiert die Region und mit ihr die ganze Schweiz.
Dank Durchmesserlinien entstehen attraktive, umsteigefreie Verbindungen quer durch die Region und direkt in die Innenstadt. Die Fahrzeit wird kürzer, da der umständliche Richtungswechsel der Züge im Bahnhof Basel SBB oder im Badischen Bahnhof entfällt. Die neuen S-Bahn-Linien vernetzen die sternförmig um Basel gelegenen Siedlungskorridore. Die Lebensqualität steigt.
Der Ausbau des ÖV-Netzes unterstützt eine raumsparende Siedlungsentwicklung, indem er sich auf die Korridore konzentriert. Der Ausbau schafft energieeffiziente und umweltschonende Kapazitäten für die stetig zunehmende Mobilität.
Dank Durchmesserlinien entstehen attraktive, umsteigefreie Verbindungen quer durch die Region und direkt in die Innenstadt. Die Fahrzeit wird kürzer, da der umständliche Richtungswechsel der Züge im Bahnhof Basel SBB oder im Badischen Bahnhof entfällt. Die neuen S-Bahn-Linien vernetzen die sternförmig um Basel gelegenen Siedlungskorridore. Die Lebensqualität steigt.
Der Ausbau des ÖV-Netzes unterstützt eine raumsparende Siedlungsentwicklung, indem er sich auf die Korridore konzentriert. Der Ausbau schafft energieeffiziente und umweltschonende Kapazitäten für die stetig zunehmende Mobilität.
Anhaltende Zunahme der Mobilität
Laut sämtlichen Prognosen ist ein starkes Wachstum sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr zu erwarten. Die Schienenkapazitäten dafür fehlen. Einige Konsequenzen und Perspektiven:
Der Bahnknoten Basel muss sowohl für den grenzüberschreitenden Verkehr als auch für den Verkehr auf Schweizer Seite attraktiver werden. Nur so kann er den starken Zuwachs des Verkehrs effizient bewältigen.
- Zeitweise Überlastung auf den Zulaufstrecken.
- Das Angebot kann nicht verdichtet werden, die Strecken- und Bahnhofskapazitäten im Bahnknoten Basel sind ausgeschöpft.
- Wegen der fehlenden Durchmesserstrecke bleiben beim Umsteigen und beim Richtungswechsel Zeit und Gleiskapazitäten ungenutzt.
- Mit der Durchmesserstrecke Herzstück Basel entstehen neue Haltestellen im Stadtgebiet, die stark frequentierten innerstädtischen Tramlinien werden entlastet.
- In der Region Zürich befördern Züge heute rund 2,5-mal mehr Fahrgäste als vor der Inbetriebnahme der ersten Durchmesserlinie.
- Schnelle Durchmesserlinien entlasten die Strassen.
Der Bahnknoten Basel muss sowohl für den grenzüberschreitenden Verkehr als auch für den Verkehr auf Schweizer Seite attraktiver werden. Nur so kann er den starken Zuwachs des Verkehrs effizient bewältigen.
Leistung und Zuwachs im Personenverkehr bis 2040
Quelle: Verkehrsperspektiven 2040, Entwicklung des Personen- und Güterverkehrs in der Schweiz, Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK), Bundesamt für Raumentwicklung (ARE), 2016
Der europäische Verkehrsknoten
Basel ist das Haupteingangstor für den Güterverkehr und der einzige Verkehrsknotenpunkt der Schweiz, an dem Schienen-, Strassen-, Schiffs- und Luftverkehr zusammenkommen. Der Schienenabschnitt zwischen Basel und Pratteln ist der einzige in der Schweiz, auf dem sich beide Nord-Süd-Transitachsen via Gotthard und Lötschberg überlagern.
Mit dem Ausbau des Bahnknotens Basel und insbesondere dem Bau des Herzstücks entstehen neue, dringend benötigte Kapazitäten – auch für den Personenfern- und den Güterverkehr. Damit wird auch der Weg frei für ein effizientes und zeitgemässes S-Bahn-System.
- Basel, als Hauptknoten im Güterverkehr der Schweiz, soll attraktiv per Schiff und Bahn mit den europäischen Häfen verbunden sein.
- Regionaler, nationaler und internationaler Personen- und Güterverkehr fahren teilweise auf gleichen Gleisen. Die Kapazitäten müssen ausgebaut werden.
- Der Bahnhof Basel SBB erreicht wegen der stetig zunehmenden Verkehrsströme seine Kapazitätsgrenze.
- Das Herzstück erhöht die Leistungsfähigkeit der gesamten Bahninfrastruktur im Grossraum Basel.
Mit dem Ausbau des Bahnknotens Basel und insbesondere dem Bau des Herzstücks entstehen neue, dringend benötigte Kapazitäten – auch für den Personenfern- und den Güterverkehr. Damit wird auch der Weg frei für ein effizientes und zeitgemässes S-Bahn-System.
Nord-Süd-Transitachsen Gotthard und Lötschberg: wichtige Bahnkorridore Europas
Quelle: Bundesamt für Verkehr (BAV)
Ein Schweizer Zentrum an der Grenze
Basel ist eine der dynamischsten Wirtschaftsregionen der Schweiz. Die Region bietet rund 300 000 Menschen aus dem In- und Ausland Arbeit.
Was gut ist für Basel, nützt der Schweiz und ihrer Wirtschaft.
Die Weichen für den Ausbau des Bahnknotens Basel müssen jetzt gestellt werden.
- Ein gut ausgebauter, grenzüberschreitender Bahnknoten Basel mit Durchmesserlinien stützt die wirtschaftliche Entwicklung.
- Durch direktere und schnellere Zugverbindungen sowie durch kürzere Umsteigezeiten wird der Arbeitsmarkt vergrössert.
- Arbeitnehmende finden in einem grösseren Arbeitsmarkt eher Stellen, die ihren Qualifikationen entsprechen, und Arbeitgebende finden eher die spezialisierten Arbeitskräfte, die sie benötigen.
- Dadurch werden Wachstum und Arbeitsmarkt gesichert, die Löhne und die Steuererträge steigen.
- Der jährliche wirtschaftliche Nutzen der Bahnknoten-Investitionen beträgt auf Schweizer Seite der Agglomeration rund 159 Mio. CHF.
Was gut ist für Basel, nützt der Schweiz und ihrer Wirtschaft.
Die Weichen für den Ausbau des Bahnknotens Basel müssen jetzt gestellt werden.
Metropolitanregionen der Schweiz
Quelle: Die Schweiz – ein städtebauliches Portrait, hrsg. v. ETH Studio Basel – Institut Stadt der Gegenwart; 2006
Siedlungsentwicklung gezielt lenken
Das langfristig angelegte Agglomerationsprogramm Basel zielt auf eine nachhaltige Raum- und Verkehrsentwicklung. Es orientiert sich an den geografischen Begebenheiten und den historisch gewachsenen Siedlungs- und Verkehrsstrukturen.
Der Ausbau des Bahnknotens Basel ist zentral für eine nachhaltige Siedlungsentwicklung entlang der Bahnkorridore. Grünräume in der Region können damit optimal geschützt werden.
- Die Landschaft im Grossraum Basel und die Grünräume müssen erhalten, die weitere Zersiedlung muss gestoppt werden.
- Siedlungen entwickeln sich konsequent nach innen und entlang der Achsen des öffentlichen Verkehrs. So entstehen Wohn- und Arbeitsstrukturen mit hoher Nutzungsdichte, die durch die S-Bahn gut erschlossen sein sollen.
- Wer unterwegs ist, macht kurze Wege und nutzt diese mit nachhaltigen Mobilitätsformen wie der S-Bahn.
- Das Pendeln wird dort attraktiver, wo es am einfachsten ist: in der Nähe einer gut ausgebauten und attraktiven S-Bahn-Linie.
Der Ausbau des Bahnknotens Basel ist zentral für eine nachhaltige Siedlungsentwicklung entlang der Bahnkorridore. Grünräume in der Region können damit optimal geschützt werden.
Siedlungskorridore Basel und Umgebung
Quelle: Agglo Basel, Agglomerationsprogramm 3. Generation, Zukunftsbild 2030