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Durchmesserstrecke Herzstück Basel
Die fehlende Verbindung
Nur mit dem Herzstück können die bestehenden S-Bahnlinien miteinander verknüpft werden. So entstehen zahlreiche neue Direktverbindungen. Aus betrieblicher Sicht ist die Durchmesserstrecke zwischen Bahnhof SBB und Badischem Bahnhof – das sogenannte Herzstück Basel – auch deshalb erforderlich, weil der Richtungswechsel der Züge im Bahnhof Basel SBB und im Badischen Bahnhof den Aufenthalt verlängert und die bereits knappen Perron- und Gleiskapazitäten erheblich belastet. Zudem stösst der Bahnhof Basel SBB an seine Grenzen, sowohl was die Anzahl ein- und ausfahrender Züge wie auch die der ein- und aussteigenden Fahrgäste betrifft.
Schliesslich trägt neben dem wachsenden Personenverkehr auch der Schienengüterverkehr dazu bei, dass die Bahntrassen knapp werden. Das Herzstück, als Teil des Bahnknotens Basel, schafft die Voraussetzungen für einen leistungsfähigen Personen- und Güterverkehr auf der Schiene. Organisation Auftraggeber für das Vorprojekt «Herzstück-Basel» sind die beiden Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft. Die Parlamente des Kantons Basel-Stadt und des Kantons Basel-Landschaft haben 2014 trotz finanzieller Zuständigkeit des Bundes beschlossen, das Vorprojekt für das Herzstück Basel selber zu finanzieren. Sie sind überzeugt, dass der Ausbau der Bahninfrastruktur der ganzen Region wie auch der Schweiz nützt. Er sichert die gute Erschliessung von Entwicklungsräumen als entscheidenden Standortvorteil im Wettbewerb mit anderen Metropolitanräumen, vergrössert – dank Durchmesserlinien - das Einzugsgebiet für den Arbeitsmarkt, erhöht die Effizienz des S-Bahn-Systems und stärkt die Wirtschaft. Der Grosse Rat (BS) hat für das Vorprojekt 19,5 Mio. CHF gesprochen, der Landrat (BL) 9,8 Mio. CHF. Konsortium Herzstück-Basel Mitte 2015 haben die Kantone Basel-Stadt, vertreten durch das Bau- und Verkehrsdepartement, und Basel-Landschaft, vertreten durch die Bau- und Umweltschutzdirektion, eine Kooperation vereinbart und unterzeichnet, um das «Konsortium Herzstück-Basel» zu bilden. Das Konsortium repräsentiert eine einfache Gesellschaft nach Schweizer Recht, erarbeitet das Vorprojekt für das Herzstück Basel und verfügt dafür über den Projektierungskredit über CHF 29,3 Mio. |
Linienführung der S-Bahn
![]() Ohne Herzstück Basel
Bahnhof SBB und Badischer Bahnhof werden meist als Sackbahnhöfe genutzt. Die S-Bahn-Züge belegen während der Wartezeit Perrons, die für den Fernverkehr benötigt werden. Die Infrastruktur ist dem prognostizierten starken Anstieg des Schienenverkehrs bis 2040 nicht gewachsen. |
![]() Mit Herzstück Basel
Mehrere S-Bahn-Linien werden auf der Durchmesserstrecke «Herzstück» durchgebunden. Bahnhof SBB und Badischer Bahnhof werden von Sackbahnhöfen zu leistungsfähigen Durchgangsbahnhöfen. Die neu geschaffenen Haltestellen Basel Mitte und Klybeck entlasten die Bahnhöfe. Das Angebotskonzept 2030 der S-Bahn Basel sieht einen Takt von mindestens 30 Minuten auf den Aussenästen der S-Bahn vor. Im Zentrum der Agglomeration überlagern sich die Linien so, dass sich der Takt auf 15 Minuten verdichtet. Dank neuer Durchmesserlinien über das Herzstück Basel sollen Reisende von allen sieben S-Bahn-Ästen die Basler Bahnhöfe sowie die Strecken jenseits des Zentrums ohne Umsteigen erreichen können. Die S-Bahn wird wesentlich schneller, komfortabler und leistungsfähiger. Weitere Informationen zur S-Bahn Basel finden Sie auf der Website der trireno. |
Nutzen für die Region und die Schweiz
Das Herzstück Basel
Nutzen für die Bahn
Das Herzstück Basel als Teilprojekt des Bahnknotens Basel
- schafft die nötigen Kapazitäten um die stetig steigende Mobilitätsnachfrage befriedigen zu können
- unterstützt eine nachhaltige Siedlungsentwicklung entlang der Bahnkorridore in der Agglomeration Basel. Denn das Pendeln wird dort attraktiver, wo es am einfachsten ist: in der Nähe einer gut ausgebauten S-Bahn-Linie.
- hilft dank schnellen Durchmesserlinien mit, die Strassen zu entlasten.
- entlastet durch neue Haltestellen im Stadtgebiet die Bahnhöfe Basel SBB und Badischer Bahnhof und schafft so neue Kapazitäten für den Fernverkehr in die Schweiz.
- Die stark frequentierten innerstädtischen Tramlinien werden so ebenfalls entlastet.
- stützt die wirtschaftliche Entwicklung.
- Durch direktere und schnellere Zugverbindungen sowie durch kürzere Umsteigezeiten wird der Arbeitsmarkt vergrössert. Arbeitnehmende finden in einem grösseren Arbeitsmarkt eher Stellen, die ihren Qualifikationen entsprechen, und Arbeitgebende finden eher die spezialisierten Arbeitskräfte, die sie benötigen. Dadurch werden Wachstum und Arbeitsmarkt gestützt, die Löhne und die Steuererträge steigen. Der jährliche wirtschaftliche Nutzen der Bahnknoten-Investitionen beträgt auf Schweizer Seite der Agglomeration rund 150 Mio. CHF. Eine prosperierende Agglomeration Basel nutzt der Schweiz dank höheren Steuererträgen beispielsweise über den Nationalen Finanzausgleich.
Nutzen für die Bahn
Das Herzstück Basel als Teilprojekt des Bahnknotens Basel
- erhöht die Leistungsfähigkeit der gesamten Bahninfrastruktur im Grossraum Basel.
- Aus betrieblicher Sicht ist die Durchmesserstrecke erforderlich, weil der Richtungswechsel der Züge im Bahnhof Basel SBB und im Badischen Bahnhof den Aufenthalt verlängert und die bereits knappen Perron- und Gleiskapazitäten erheblich belastet.
- Zudem stösst der Bahnhof Basel SBB an seine Grenzen, sowohl was die Anzahl ein- und ausfahrender Züge wie auch die der ein- und aussteigenden Fahrgäste betrifft. Schliesslich trägt neben dem wachsenden Personenverkehr auch der Schienengüterverkehr dazu bei, dass die Bahntrassen knapp werden.
- schafft die Voraussetzungen für einen leistungsfähigen Personen- und Güterverkehr auf der Schiene.
- schafft das Herzstück die benötigten Kapazitäten für S-Bahn, Fernbahn und Güterbahn.
- Im Personenfernverkehr zum Beispiel auf der Achse Frankfurt – Basel – Mailand verkürzen sich die Fahrzeiten und der dritte internationale Flughafen der Schweiz, der EuroAirport Basel-Mulhouse-Freiburg, kommt an das Schienennetz.
Planungsphasen Herzstück Basel
Vorstudienphase
In der Vorstudienphase von 2000 bis 2012 wurden verschiedene Varianten der Streckenführung untersucht, um das System der S-Bahn mit Durchmesserlinien zu optimieren. Gegenüber einer Ringlösung erwies sich dabei die sogenannte Variante Mitte als klarer Favorit: die direkte Tunnelverbindung zwischen dem Bahnhof Basel SBB, dem Badischen Bahnhof und dem Bahnhof St. Johann.
In der Vorstudienphase von 2000 bis 2012 wurden verschiedene Varianten der Streckenführung untersucht, um das System der S-Bahn mit Durchmesserlinien zu optimieren. Gegenüber einer Ringlösung erwies sich dabei die sogenannte Variante Mitte als klarer Favorit: die direkte Tunnelverbindung zwischen dem Bahnhof Basel SBB, dem Badischen Bahnhof und dem Bahnhof St. Johann.
Synthesebericht
Der Synthesebericht 2017 konkretisierte die Analyse auf Basis der Variante Mitte. Im Vordergrund stand die Einbindung des Herzstücks in die grossen Basler Bahnhöfe. Daraus ging die Variante «HOCH Y» klar als die beste hervor. Die Durchmesserstrecke wird oberirdisch an die beiden Bahnhöfe Basel SBB und Badischer Bahnhof angeschlossen und erschliesst mit den neuen Haltestellen Basel Mitte und Klybeck zwei Stadtgebiete mit hohen Nutzungspotenzialen. Der Synthesebericht wurde im April 2017 beim Bundesamt für Verkehr (BAV) eingereicht.
Der Synthesebericht 2017 konkretisierte die Analyse auf Basis der Variante Mitte. Im Vordergrund stand die Einbindung des Herzstücks in die grossen Basler Bahnhöfe. Daraus ging die Variante «HOCH Y» klar als die beste hervor. Die Durchmesserstrecke wird oberirdisch an die beiden Bahnhöfe Basel SBB und Badischer Bahnhof angeschlossen und erschliesst mit den neuen Haltestellen Basel Mitte und Klybeck zwei Stadtgebiete mit hohen Nutzungspotenzialen. Der Synthesebericht wurde im April 2017 beim Bundesamt für Verkehr (BAV) eingereicht.

Linienführung aus dem Synthesebericht 2017
Diese Linienführung
Diese Linienführung
- bringt einen markanten Mehrwert für die Bahnkundinnen und -kunden
- hat ein gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis
- begünstigt die weitere Entwicklung der Stadt und des Grossraums Basel
- kommt ohne zusätzliche teure Tiefbahnhöfe bei den bestehenden Bahnhöfen aus
- kann in Etappen realisiert werden.
Vorprojektphase
Für das Vorprojekt des Herzstücks haben die Parlamente der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft 2014 einen Kredit von insgesamt rund 30 Mio. CHF beschlossen. Vor den eigentlichen Vorprojektierungsarbeiten müssen in enger Abstimmung mit BAV, SBB und DB die Detailfragen der Ausgestaltung der Bahnhöfe sowie die optimale Verknüpfung von Fernverkehrs- und S-Bahn-Netz mit dem Bus- und Tramnetz geklärt werden.
Für das Vorprojekt des Herzstücks haben die Parlamente der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft 2014 einen Kredit von insgesamt rund 30 Mio. CHF beschlossen. Vor den eigentlichen Vorprojektierungsarbeiten müssen in enger Abstimmung mit BAV, SBB und DB die Detailfragen der Ausgestaltung der Bahnhöfe sowie die optimale Verknüpfung von Fernverkehrs- und S-Bahn-Netz mit dem Bus- und Tramnetz geklärt werden.
Bauprojekt-/Projektgenehmigungsphase
Weitere Detaillierung des Projekts bis zur Genehmigungsreife.
Weitere Detaillierung des Projekts bis zur Genehmigungsreife.
In den anderen Projekten des Bahnknoten-Portfolios wird die Projektierung gegenwärtig ebenfalls aufgegleist bzw. ist bereits gestartet (z.B. Flughafenanschluss 1. Etappe).
Grosse Infrastrukturprojekte benötigen viel Zeit: Das Plangenehmigungsverfahren inklusive Umweltverträglichkeitsprüfung wird voraussichtlich 2026 abgeschlossen sein. Der Bau einer Bahnverbindung unter der Stadt nimmt weitere 5 bis 6 Jahre in Anspruch. Die Inbetriebnahme der neuen Durchmesserstrecke Herzstück wird für die zweite Hälfte der 2030er-Jahre erwartet.